Über unseren Verein
Der Verein Nkol-Avolo – Bildung für Alle e.V. entstand im Jahr 2022 in Freising. Die Vorsitzende Theresa Murr gründete ihn, nachdem sie über 10 Jahre lang in engem Kontakt zu dem Dorf Nkol-Avolo gestanden und bereits viele Jahre die Menschen vor Ort finanziell unterstützt hatte.
In Kamerun ist das Recht auf Bildung keine Selbstverständlichkeit und gleichzeitig ist gerade dort Bildung so wichtig, um den Kindern eine faire Chance im Leben zu geben.
„Es ist mir eine Herzensangelegenheit die Kinder und ihre Familien zu unterstützen und ihnen durch freien und bedingungslosen Zugang zu Bildung eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Zu diesem Zweck habe ich mit Unterstützung von Familie und Freunden den Verein Nkol-Avolo Bildung für Alle e.V. gegründet.“
Theresa Murr, 2022


Erste Begegnung mit Nkol-Avolo
Kennengelernt hat sie das Dorf im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres im Jahr 2009/10. Dort lebte sie bei Pallottinerinnen aus Polen in der Missionsstation und arbeitete in der Vorschule (Ecole Maternelle) mit. So lernte sie viele Kinder sowie deren Familien und Lebensumstände kennen.
Die Pallottinerinnen betreuten damals die Gesundheitsstation und organisierten Schulpatenschaften für Kinder aus bedürftigen Familien. Über viele Jahre hielten sie so die Grundschule in Nkol-Avolo am Laufen und sicherten vielen Kindern eine konstante Schulbildung zu.
Im Jahr 2015 verließen die Pallottinerinnen allerdings den Ort Nkol-Avolo und damit brach für viele Kinder vor Ort auch die Möglichkeit die Schule zu besuchen weg. Ohne die finanzielle Unterstützung vieler Kinder drohte der Grundschule die Schließung.
Zusammenarbeit der beiden Partnervereine
Seit der Gründung des Vereins in Freising „Nkol-Avolo – Bildung für Alle e.V.“ arbeiten die beiden Partnervereine eng zusammen.
Wir stehen in regen Austausch über eine WhatsApp-Gruppe, in der regelmäßig über aktuelle Themen im Dorf, Feste und Projekte in den Schulen und andere Vorkommnisse, wie die Aufnahme neuer Kinder meistens aufgrund von Todesfällen der Eltern, besprochen werden.
Häufig werden Fotos und Videos der Kinder und der Vereinstreffen vor Ort verschickt. Leider ist die Qualität aufgrund der sehr einfachen technischen Ausstattung vor Ort für unsere Verhältnisse oft ungewohnt schlecht. Aber die Mitglieder des Partnervereins geben sich sehr viel Mühe.
Sie arbeiten alle ehrenamtlich für den Verein und sind selbst zu bestimmten Festen im Jahr bereit von ihrem eigenen Ersparten Geld zu spenden oder gemeinsame Arbeitsprojekte umzusetzen, um den Kindern eine Freude zu machen.


Herausforderungen vor Ort
Zu Beginn des Schuljahres müssen sie sich teilweise sogar von ihrer Arbeit Urlaub nehmen, um nach Yaoundé zu fahren, das von uns per Western Union geschickte Geld abzuholen und wieder zurück ins Dorf zu fahren, um dort bei den Schulleiter*innen die Beträge für die Kinder zu bezahlen. Durch die schlechten Verkehrswege, die zusätzlich im September von heftigen Regenfällen teilweise unpassierbar gemacht werden, und das wenig ausgebaute Transportsystem, benötigen sie hierfür oft mehrere Tage. Dennoch fahren sie immer zu zweit zur Geldabholung, um einen möglichst sicheren Transport zu gewährleisten. Auch wird nie der gesamte Betrag auf einmal geschickt, so dass die Mitglieder bis zu dreimal den Weg nach Yaoundé auf sich nehmen müssen. Die Geldübergabe bei den Schulleitern wird dann mit einem Video dokumentiert und der/die Schulleiter*in stellt einen ordentlichen Beleg für die Zahlung auf.
Die Vereinsmitglieder der Partnerorganisation geben den Kindern vor Ort aber nicht nur die finanzielle Sicherheit eines kontinuierlichen Schulbesuches, vielmehr sind sie auch eine Art Ansprechpartner für die Kinder geworden. Sie bemühen sich darum, in die Klassen zu gehen und mit den Kindern über ihre Rechte zu sprechen. Außerdem haben sie im Schuljahr 2023/24 in enger Absprache mit dem Verein in Freising ein Projekt zur sexuellen Aufklärung in der Grundschule ins Leben gerufen. Diese kleinen Schritte sorgen auf lange Sicht für einen gesellschaftlichen Wandel in dem kleinen Dorf, in dem Themen wie Gewalt gegenüber Kindern und Frauen sowie Schwangerschaften von sehr jungen Müttern immer noch allgegenwärtig sind.